Oczlon, wer?
Eine Kiste, ein Fotograf und viele Glasplatten.
Text: Judith Schwarz
Recherchen: Martin Bitschnau, Hermann Wenter, Manuel Thoma, Tobias Egger-Karlegger
Digitalisierung der Negative: Albert Pinggera
Einige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg zog ein Fotograf namens Alois Oczlon nach Passeier. Spuren im Tal finden sich in den Passeirer Kirchenbüchern und in einer einfachen Holzkiste mit seinem Namen als Absender.
„Inhalt: Platten!” steht als handschriftliche Notiz auf der Kiste. Und tatsächlich lagern in ihr 38 Glasplatten-Negative in Mittel- und Großformat, aber auch 13 Film-Negative und fünf Abzüge auf Karton. Eine bunt gemischte analoge Fotosammlung, allerdings in schwarz-weiß.
In dieser Holzkiste reisten vor Jahrzehnten zerbrechliche Glasplatten bzw. Fotonegative von St. Leonhard in Passeier an Herrn Josef Kaserer, Schmittmer in Tabland im Vinschgau. Zeitweise überließ die Besitzerin die Fotokiste dem Heimatpflegeverein Naturns-Plaus und anschließend dem MuseumPasseier zur Digitalisierung und Recherche. Die Schachtel mit den Glasnegativen in Großformat trägt den Namen Alois Oczlon Photograph St. Leonhardt Paseier und ist der einzige Hinweis auf den Fotografen. Von späterer Hand kam in schwarzer Tinte die Aufschrift Platten der Eltern hinzu. Eine weitere Verbindung zwischen Kaserer und Oczlon haben wir noch nicht gefunden. Fotos: MuseumPasseier.
Sind es die Aufnahmen von Alois Oczlon? Zumindest für die Glasplatten dürfen wir es annehmen. Auf deren Karton steht Herrn Alois Oczlon Photograph St. Leonhardt Paseier und sie sind passend nach der Jahrhundertwende entstanden. Ab 1910/11 war Alois Oczlon nämlich mit seiner Familie in Passeier ansässig. Das bezeugen die Kirchenbucheintragungen der Pfarre St. Leonhard bezüglich seiner Kinder.
Seltene Nachnamen sind für Recherchen ein Segen. So haben wir die Oczlon-Kinder schnell und eindeutig gefunden: Im Jänner 1911 wird der Sohn Heinrich Alois im alten Schießstand geboren, 1912 der Sohn Gottfried Angelus in einem gewissen Jagdenhaus, 1916 stirbt der zweijährige Sohn Innocenz an Masern im Bräuhaus.
Drei verschiedene Adressen in St. Leonhard? Und wo war das Labor (vielleicht auch Atelier) von Alois Oczlon untergebracht? Eine Aufnahme aus dem Besitz der Musikkapelle von St. Martin will es uns verraten: A. Oczlon, Fotograf ist auf dem Transparent am Balkon des Hauses zu lesen, um das sich Musikanten gruppiert haben. Monika Mader hat es aufgrund des Mauerrücksprungs und des auffallend nah dazu gebauten Holzgebäudes als den alten Schießstand in der Kohlstatt erkannt.
Alois Oczlon selbst stammt aus Znaim, damals Teil von Österreich-Ungarn, heute Tschechien. Martin Bitschnau hat ihn im Taufbuch der Stadtpfarre sv. Mikuláš (St. Nikolaus) entdeckt. Er ist am 02.06.1882 als Sohn eines niederösterreichischen Handschuhmachermeisters und einer Wiener Buchdruckertochter geboren. Im Jänner 1911, als er zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Passeirer Kirchenbüchern als Optiker und Fotograf auftaucht, ist er somit 28 Jahre jung. Seine Ehefrau, Notburga Raich (geboren am 10.01.1873), knapp 10 Jahre älter.
Notburga Raich, das klingt nach Passeirerin. Das wäre zumindest ein Grund, warum Oczlon nach Passeier gezogen sein könnte, so hofften wir. Mit dem angegebenen Geburtsdatum ist Notburga in den Passeirer Taufbüchern jedoch nicht zu finden. Wenigstens aber scheinen dort die Namen ihrer Eltern auf (Angelus Raich und Maria Schaffenrath), sowie dass ihre Trauung mit Alois Oczlon im Herbst 1907 stattgefunden hat, und zwar im fernen Zürich.
Stammte Oczlons Frau von dort? Manuel Thoma, der sich Oczlons Schwiegereltern vorknöpfte, fand ein Edikt im Boten von Tirol: Als Notburga sechs Jahre alt war, wurde über ihre Mutter die Kuratel (Vormundschaft) verhängt, sie stammte aus Oberperfuss nahe Innsbruck. In Folge fand Manuel auch Notburgas Geburt im Oberperfusser Taufbuch. Wie und wo Notburga Raich, die Tochter eines Hirten, dann den Optiker Alois Oczlon kennengelernt hat, wissen wir nicht.
Was gibt es in Zürich zu Oczlon? Esther Stofner vom dortigen Stadtarchiv hat im Bestand der Einwohner- und Fremdenkontrolle gefunden: Alois Oczlon wohnte in Lausanne, meldet sich dann am 26.03.1907 in Zürich an, auf den Tag genau sechs Monate später heiratet er Notburga Raich, gleichzeitig wird das am 19.07.1907 in Innsbruck vorehelich geborene Kind Rafael legitimiert. Ein Jahr später, am 30.03.1908, zieht die Familie nach Meran um, zumindest laut Einwohnerakten von Zürich. Es muss ein turbulentes Jahr gewesen sein.
Dabei kommen die Reisen als Wanderfotograf erst später. Alois Oczlon scheint in all den Zürcher Dokumenten “nur” als Optiker auf, im Gegensatz zu Passeier, wo man “nur” Fotograf liest und nichts von Optiker. Für das Adressbuch des Jahres 1908 hatte er sich in Zürich noch mit Oczlon-Raich, Alois, Optiker, V, Schneckenmannstr. 4 eintragen lassen – das klingt, als hätte er sich zum Umzug nach Meran im Frühling 1908 erst kurzfristig entschlossen.
In Meran dann ein merkwürdiger Eintrag. Im Adressverzeichnis der Kurstadt taucht er 1909 als Bäckergehilfe, wohnhaft in der Langen Gasse 307, auf (Villa Santele, heute Dante-Alighieri-Straße am Brunnenplatz in Obermais). Dass es ein Namensvetter ist, ist unwahrscheinlich. Eher, dass Oczlon als Optiker in Meran – neben dem optischen Institut Ludwig Graf – nicht Fuß fassen konnte. Und er möglicherweise zu dem Zeitpunkt auf Fotograf umgeschult hat.
Auch als Fotograf wird er Konkurrenz gespürt haben. Zu der Zeit beherrschen die Meraner Ateliers Bernhard, Ratschiller, Perckhammer usw. das Geschäft mit der Fotografie. Vielleicht zieht es ihn deshalb nach St. Leonhard in Passeier. Eine seiner ersten Fotografien im Burggrafenamt, die eine Auftragsarbeit gewesen sein muss, zeigt eine Schulklasse und wurde im Schuljahr 1909/1910 in Schenna aufgenommen. Auch eine Aufnahme von ihm von Saltaus aus dieser Zeit ist bekannt.
Wie lange bleiben die Oczlons in Passeier? Im Jänner 1911 lesen wir in den Passeirer Kirchenbüchern zum ersten Mal den auffälligen Nachnamen Oczlon, im Oktober 1922 bei Gottfried Oczlons Firmung in St. Leonhard zum letzten Mal. Ein Jahrzehnt Fotografentätigkeit ergab damals hunderte Aufnahmen. Wo mögen die restlichen wohl sein, die Alois Oczlon im Laufe von über zehn Jahren in Passeier gemacht hat? Wenn nicht die empfindlichen und zerbrechlichen Glasplatten-Negative, dann wenigstens die Abzüge auf Karton und Papier?
Was wir nicht vergessen dürfen: Oczlons Aufenthalt im Tal fällt in die Zeit des Ersten Weltkriegs, in den auch er einzurücken hatte. Ein Sohn von Heinrich Oczlon (1911–1993) gab uns die Information, dass sein Großvater von 1915 bis 1918 als Kriegsberichterstatter an der Südfront gewesen sein soll. Und er scheint in den Verzeichnissen der Militärakten als Heimkehrer auf: Oczlon Alois, Fotograf, Standschützenbataillon Passeier.
Dann half uns Pinterest weiter. Es existiert eine Tochter, Martha Oczlon, 1909 in Innsbruck geboren – so jedenfalls zu lesen in einem Pin von @amelia sunderbug, einer Nachfahrin von Martha, die nach Minnesota ausgewandert ist. Auf ihrer Pinwand “Portraits. Family and friends from the past” finden sich Familienfotos, zum Großteil der Jahre in Passeier.
Mein Louis! steht auf einer Porträtaufnahme eines jungen Mannes. Wir nehmen an, es ist Alois Oczlon. Die Fotos der Kinder zeigen sie in Reih und Glied vor einer Mauer, vor der Apostelkapelle in Hinteregg, mit der jungen Mutter Notburga Raich, die kleine Martha barfuß auf dem Boden sitzend beim Kartoffelschälen und dann wieder herausgeputzt im Pelz oder auch als Jugendliche in Festtagstracht am Ufer eines Baches.
Nach einem Jahrzehnt in Passeier zieht es Oczlon weiter. So taucht er 1922 in Brixen auf, später in St. Martin in Piccolein, St. Vigil in Enneberg und St. Johann im Pongau. Alois Oczlon stirbt am 10.11.1961 in Bruneck. Seine Frau, Notburga Raich, war bereits 1956 verstorben.
Noch mehr Rätsel als Oczlon selbst geben seine Fotografien auf. Wir vermuten, dass die Fotos insgesamt nicht miteinander zusammen hängen. Und mehr noch: Dass sie möglicherweise nicht alle von Alois Oczlon selbst stammen. Nichtsdestotrotz zeigen wir in diesem Blogartikel alle Aufnahmen aus der besagten Kiste:
-
Es sind durchwegs Studioaufnahmen von bürgerlich gekleideten Menschen vor Leinwandkulisse, entstanden sind sie vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg. Es ist schwer vorzustellen, dass sie in Passeier aufgenommen worden sind. Vielleicht sind sie in Meran oder Innsbruck entstanden, vielleicht fotografierte Oczlon auch schon vor seiner Zeit in Südtirol und sie stammen aus Zürich oder Lausanne. Die jeweiligen Stadtarchive haben allerdings keine der abgebildeten Personen erkannt.
-
Diese sind unterwegs entstanden. Oczlon muss als Wanderfotograf das Burggrafenamt samt Vinschgau bereist haben. Die Aufnahmen zeigen Einzel- und Gruppenfotos sowie Schnappschüsse, die im Freien und hauptsächlich in dörflich-bäuerlicher Umgebung aufgenommen worden sind. Zeitlich passen sie sehr gut in die 1910er und 1920er Jahre, als Oczlon in Passeier ansässig war.
-
Sie stammen aus späterer Zeit, vermutlich aus den 1940er Jahren. Der Großteil der Fotos lässt sich im Vinschgau – Umgebung Tabland – lokalisieren. Es ist denkbar, dass diese Aufnahmen später in die Holzkiste gelangt sind – nämlich als diese beim Schmittmerhof in Tabland aufbewahrt worden ist – und auch nicht von Oczlon stammen. Dasselbe gilt für die fünf Fotopositive auf Karton, die teilweise sogar Fotografen- bzw. Verlagsangaben aufweisen.
Gespannt waren wir natürlich auf die Fotos mit Passeirer Bezug. Hierzu haben wir nur einige wenige Fotos gefunden. Darunter auch eines vor dem Gasthaus Sandwirt.
Einige Fotos wurden offensichtlich in Kompatsch, in der Gemeinde Naturns aufgenommen.
Weitere Orte und Menschen konnten wir mit Hilfe einiger Gewährspersonen identifizieren oder zumindest Vermutungen anstellen.
Noch nicht lokalisiert und identifiziert sind die folgenden Abbildungen:
Zu den bürgerlichen Porträts im Atelier haben wir noch keine Ergebnisse, weder was den Aufnahmeort bzw. die Kulissen, noch die abgebildeten Personen betrifft.
In der vorliegenden Sammlung finden sich zuletzt fünf Abzüge auf Karton, darunter auch dieses Porträt von Alois Blaas, mit Angabe O. KLOSE PHOTOGR. INNICHEN. Auf der Rückseite die handschriftliche Notiz: Gehört Anna Griner Naturns.
Wir freuen uns auf Fotodetektive,
die mit uns weiter über die Bilder und den Fotografen Alois Oczlon rätseln.
UPDATE 10.11.2023:
Walter Innerhofer aus Schenna hat uns die Rückseite einer Aufnahme von Alois Oczlon geschickt, wobei dessen Nachname hier ohne “c” gedruckt ist. Die auf der Vorderseite abgebildete Schulklasse ist im Dorfbuch von Schenna auf das Schuljahr 1909/10 datiert, demzufolge hatte unser Fotograf zu der Zeit wohl in Schenna sein Labor, bevor er nach St. Leonhard in Passeier gegangen ist.
UPDATE 22.11.2023:
Roland Unterweger vom Tiroler Landesarchiv in Innsbruck hat gefunden, dass Notburga Raich laut Meldeschein vor 1908 als Dienstmädchen in Innsbruck beschäftigt war.
Weiters: Im Exhibitenprotokoll, dem Geburtenbuch (S. 84, Nr. 981) und dem Verpflegtenbuch der Landesgebäranstalt Wilten von 1909 ist die Geburt von Martha Maria Oczlon bzw. Ozlon am 06.10.1909 (Nr. 991) eingetragen. Alois Oczlon ist hier als “Optiker bei St. Georgen b. Schönna” angegeben. Weitere Informationen aus diesen Büchern: Martha wird gefirmt in St. Leonhard in Passeier am 29.10.1922 und heiratet am 07.06.1941 in St. Johann in Pongau Erwin Josef Mutschlechner.
UPDATE 08.02.2024:
Univ.-Prof. Gertraud Fenk-Oczlon, eine Enkelin von Notburga Raich und Alois Oczlon, hat sich gemeldet und gab uns folgende Informationen und Fotos:
Mein Großvater, Alois Oczlon, ist in Znaim geboren und in Olmütz in Mähren mit sechs Brüdern und einer Schwester aufgewachsen. Sein Vater besaß dort eine Handschuh- und Bandagen Erzeugung. Nach abgeschlossener Optikerlehre arbeitete er – wie damals üblich – als Wandergeselle bei Optikern in Klausenburg, Brünn, Linz (Optik Geier 1902–1903), Meran (Optik Graf 1904–1906 und 1908–1910?), Lausanne (Optik Gautschy 1906/07), und Zürich (Optik Goldschmidt 1907/08). Diese Angaben habe ich von zahlreichen Ansichtskarten und Briefen, die an die Adressen in Klausenburg, Linz, Meran, Lausanne und Zürich adressiert waren.
Mein Großvater war ein begeisterter Bergsteiger, wie die Aufzeichnungen in seinem „Merk-Buch für Bergsport“ ab 1902 zeigen. Seiten aus dem Jahr 1904/05 verraten, dass er zu jener Zeit, als er im optischen Institut Graf in Meran gearbeitet hat, zahlreiche Bergtouren im und rund um das Passeiertal gemacht hat (Mutspitze, Hohenwilde, Rötelspitze, Roteck, Hirzerspitze etc.). Es dürfte ihm im Passeiertal so gut gefallen haben, dass er dort dann später (1910) einen Fotografenbetrieb gegründet hat. Während des Krieges war er unter anderem bei der k.k. Wach & Ersatzabteilung für Standschützen in Trient, bei der K u k Bergführerkompanie II sowie als Kriegsfotograf im Einsatz.
Meine Großmutter, Notburga Raich, geboren in Oberperfuss, ist in Leins im Pitztal aufgewachsen und war als „Herrschaftsköchin“ unter anderem in Bristol, England (1896?–1903), Innsbruck (1904–1905) und Riva am Gardasee (1906) tätig. Ihr Vater Angelus Raich war zeitweise „Meisterjodler“ in England. Meinen Großvater hat sie angeblich in Innsbruck (Anfang 1905) in einer Gaststätte kennengelernt, in die er nach einer Bergtour eingekehrt war. Es war, so wird berichtet, Liebe auf den ersten Blick zwischen dem 22-Jährigen und der 32-Jährigen. Sie haben von da an viele gemeinsame Bergtouren und Ausflüge gemacht (z.B. auf die Hirzer Spitze, Spronser Seen) und auch am Gardasee, wo meine Großmutter ab 1906 in der Villa Miralago in Riva als Köchin gearbeitet hat. Meine Großmutter konnte gut Englisch, in ihrem Nachlass befinden sich viele englische Bücher mit handschriftlichen Anmerkungen und sie hat auch Ansichtskarten und Briefe an meinen Großvater in englischer Sprache geschrieben. Notburga Raich hat ihren Mann auch tatkräftig im Fotobetrieb unterstützt, Bestellungen und Korrespondenzen erledigt und retuschiert.
Ich habe mir einige der ca. 200 "Feldpostkorrespondenzkarten", die sich meine Großeltern in der Zeit während mein Großvater im Krieg war geschrieben haben, genauer angeschaut: Es zeigt sich, dass meine Großmutter neben Kindern und Haushalt tatsächlich den Fotobetrieb alleine weitergeführt hat, Bestellungen und Lieferungen für meinen Großvater im Rahmen seiner Arbeit als Kriegsfotograf erledigt hat – aber auch selbst Aufnahmen gemacht, entwickelt, vergrößert etc. hat.
Einige Auszüge von fünf Karten:
23.10.1916: Habe soeben Kasetten, Fachblatt u. Chemikalien zur Post gebracht. Hoffe das alles in gutem Zustand ankommt. Gläser und Blechdosen bewahre gut auf – von Cottbus ist nichts mehr gekommen, ich hab' nur wenige Karten mehr, Pater Christoph möchte auch welche. […]
11.10.1917: Während ich mit Dir in Meran war versäumte und vergaß ich hier 2 Aufnahmen zu entwickeln und hab' dadurch 3 Auf verdorben, weiss nicht ob sich's noch gut machen läst, das heisst: wenn mir die Leute ein 2tes mal kommen, schon. Das Objektivbrettl hat Pöhl fertiggemacht, nur ausschneiden kann er es nicht. [...]
04.01.1917: Habe fest im Sinn Kinder nach Leins zu geben anfgs. Mai. Bilder sind alle verliefert, war eine große Arbeit. [...]
18.01.1917: Habe viel Arbeit, was am meisten aufhält sind die Reproduktionen. Die vielen Misserfolge, glaube sind der Entwickler schuld. Werde diesmal noch Platten und Chemikalien von N.G.G. bestellen. [...]
21.02.1917: Heute kommt Näherin, – Holz ist keines zu bekommen, mit Apparat bin ich und manche Leute nicht zufrieden Bilder sind so klein. [...]
Auf einer weiteren Karte habe ich folgende Nachricht an meinen Großvater bezüglich der Wohnung in St. Leonhard gefunden:
24.10.1915: Im alten Schiessstand machen sie die Wohnung nicht leer u. ich will auf keinen Fall in den Schmutz anderer Leute hineinziehen; – diese Woche kann die Hausfrau jeden Tag kommen und kein Mann ist zu bekommen die schweren Sachen hinunter zu bringen, hab gestern den „Rotschild" gefragt, vielleicht! […]